Bogenhanf im Übertopf. Das erstaunliche Comeback einer alten Zimmerpflanze.

Über eine alte Topfpflanze, die plötzlich jeder wieder haben will.

Nie hätte ich gedacht, dass Bogenhanf jemals wieder auf Deutschlands Fensterbänke kommt. In den 1950er bis 60er-Jahren stand die Sanseverie oder auch Schwiegermutterzunge in praktisch jeder guten Stube. Und weil diese Zimmerpflanze sprichwörtlich nicht totzukriegen ist, überlebt sie sogar lange Durststrecken im finstersten Eck des Hauses. Das junge Glück bekam zur Hochzeit und zum Einzug in die eigenen vier Wände einen Bogenhanf und einen Gummibaum geschenkt und wehe die Pflanzen waren beim Besuch der Schwiegermutter nicht mehr da oder verstaubt. Ein schlimmer Fauxpas!

Bogenhanf erlebt ein beachtliches Comeback.

Die Zeiten haben sich geändert und mit ihr der Bogenhanf. Heute ist der Bogenhanf wieder gesellschaftsfähig. Nicht nur zuhause darf er stehen, auch Büros, Hotellobbys und schicke Läden zieren sich mit ihm. Notwendig für diesen Wandel waren allerhand neue, elegante Züchtungen und vor allem die Präsentation der Pflanze.

Stand der Bogenhanf früher nur im klassischen Blumentopf aus Ton auf der Fensterbank, wird er heute in richtig edle und schöne Pflanzkübel oder Übertöpfe gesetzt. Je schlanker und höher, desto schicker. Metall, weiße Keramik oder Fiberglas passen perfekt zu seinen panachierten, lang gestreckten Blättern mit den, je nach Sorte, messerscharfen Kanten.

Auch in Pflanzkübeln aus Fiberclay macht Bogenhanf eine gute Figur
Auch in Pflanzkästen aus Fiberclay macht dieser Bogenhanf eine gute Figur

Finger weg von unnatürlich verschandelte Pflanzen

Der Hype um den Bogenhanf führt leider auch zu zweifelhaften Auswüchsen. So tauchen manche  Zierpflanzenzüchter die Blattspitzen des Bogenhanfs vor dem Verkauf in buntes Wachs oder überziehen sie mit Kunststofflack. Eine Unsitte, die Sie am besten ignorieren und nicht kaufen sollten. Denn in Wahrheit leiden selbst so robuste Pflanzen wie Sanseverien unter dieser Verstümmelung. Gleiches gilt für geflochtene Sanseverien. Sie mögen anfangs noch interessant aussehen, doch schon bald reiben sich die Blätter exakt an den Überschneidungen der Zopfstränge. Es entstehen offene Wunden und mit ihnen Eintrittspforten für Krankheitserreger und Pilzsporen.

So pflegen Sie Ihren Bogenhanf richtig

Die Pflege des Bogenhanfs ist denkbar einfach. Was er nicht mag, sind Temperaturen unter 15 Grad und über 30 Grad sowie Staunässe. Alles andere nimmt er so gelassen, wie es kommt: Gelegentliches Gießen (1x wöchentlich genügt), gerne mit Regenwasser. Dünger, wenn überhaupt, dann nur in den Sommermonaten und nur gelegentlich. Zuviel des Guten macht die Triebe nur weich und empfindlich. Große Temperatur-, Licht- und Feuchtigkeitsschwankungen quittiert der Bogenhanf allerdings mit Flecken auf den Blättern.

Bogenhanf bitte rechtzeitig umtopfen

Sanseverien entwickeln unfassbar starke Wurzeln, die auch starke Ton- und Keramik-Blumentöpfe mit Leichtigkeit sprengen. Lassen Sie es nicht so weit kommen! Verwenden Sie lieber extra hohe Kunststofftöpfe und setzen Sie diese in entsprechend hohe Übertöpfe oder elegante, hohe Pflanzkübel. Füllen Sie den Zwischenraum und drei Zentimeter unterhalb des Blumentopfes mit Seramis auf. So wächst der Bogenhanf gleichmäßig, blattfleckenfrei und kerzengerade nach oben.

Sanseverien sind ideale Pflanzen für Raumteiler

Wie Eingangs schon erwähnt, werden Sanseverien auch gerne in Büros und Hotellobbys verwendet. In einem entsprechend hohen und schmalen Pflanzkübel gepflanzt, sieht das großartig aus. Der Bogenhanf kommt ziemlich gut mit wenig Licht zurecht. Noch schöner wirkt ein bepflanzter Raumteiler natürlich mit Beleuchtung. Moderne LED-Pflanzenleuchten brauchen kaum Strom, sehen gut aus und sorgen für gesunden Pflanzenwuchs mitten im Raum. Was will man mehr.

Raumteiler aus Sanseverien in beleuchteten Pflanzkübeln
Raumteiler aus Sanseverien in beleuchteten Pflanzkübeln